- eine Initiative der Anwaltssocietät Prof. Dr. Tuengerthal, Andorfer, Greulich u. Prochaska -
Ist ein Gesellschafter-Geschäftsführer wirklich selbstständig? – BSG-Urteil B 12 BA 4/22 R
Das Bundessozialgericht hat in einem Urteil entschieden, dass auch Gesellschafter-Geschäftsführer eines Auftragnehmers unter bestimmten Bedingungen als abhängig Beschäftigte gelten und somit sozialbersicherungspflichtig sind. In dem Fall beauftragte eine GmbH eine UG mit einer beratenden Dienstleistung. Diese erbrachte der Gesellschafter-Geschäftsführer der UG, der kein Arbeitnehmer der Ug war. Es stellte sich für das BSG aber die Frage, ob er zum Beschäftigten der GmbH wurde. Erfahre Sie mehr über die Hintergründe und Auswirkungen dieses wichtigen Urteils!
Gleichstellungsgrundsatz: Schutz für Leiharbeiter? - LAG Urteil 5 Sa 37/23
Ein spannendes Urteil des Landesarbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern beleuchtet die Rechte von Stamm- und Leiharbeitnehmern. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob eine Call-Center-Agentin als Leiharbeitnehmerin gilt und welche Auskunftsansprüche bestehen. Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen dies haben kann.
Aufenthaltserlaubnis für Drittstaatsangehörige bei Entsendung
Das EuGH befasst sich mit Drittstaatsangehörigen, die von einer slowakischen Firma zur Arbeit in die Niederlande entsandt wurden. Diese Arbeitnehmer hatten bereits slowakische Aufenthaltserlaubnisse, sollten jedoch für über 90 Tage in der Niederlande tätig sein. Der niederländische Staatssekretär verlangte dafür eine niederländische Aufenthaltserlaubnis. Hier erfahren Sie, ob dies gegen die Prinzipien des freien Dienstleistungsverkehrs verstößt, wie sie in den Verträgen und Richtlinien der Europäischen Union sind.
Wichtige Entscheidung für Vereine und Trainer!
Das LSG Hessen gibt im aktuellen Urteil wichtige Hinweise zur Einstufung von Reitlehrern im Vereinsbetrieb gegeben. Wenn Reitlehrer in die Arbeitsorganisation integriert sind und kein eigenes unternehmerisches Risiko tragen, könnten Sozialversicherungsbeiträge anfallen. Vereine sollten daher ihre Vertragsverhältnisse sorgfältig prüfen, um rechtliche und finanzielle Risiken zu vermeiden.
Höchstüberlassungsdauer und Tarifkollisionen, LAG Urteil 14 Sa 1133/23
Ein neues Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf sorgt für Aufsehen: Es geht um die Frage, wie lange Leiharbeiter tatsächlich eingesetzt werden dürfen und welche Rollekonkurrierende Tarifverträge dabei spielen. Dieses Urteil könnte weitreichende Konsequenzen für die Praxis der Arbeitnehmerüberlassung haben. Was es für Arbeitgeber bedeutet können Sie hier weiterlesen.
Beitragspflicht zur SOKA-Bau, BAG Urteil 10 AZR 343/22
Sind Sie neugierig, wie ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Beitragspflicht zur SOKA-Bau für Klarheit im Dschungel des Arbeitsrechts sorgt? Erfahren Sie, wie die Verjährungsregelungen den Ausgang eines komplexen Rechtsstreits entscheidend beeinflussten und welche Auswirkungen dies auf Unternehmen hat, die Arbeitnehmer überlassen. Entdecken Sie die Details eines Falls, der zeigt, warum die Einhaltung von Fristen und formalen Anforderungen im deutschen Rechtssystem unerlässlich ist.
Stichentscheid im Gesellschaftsvertrag: Auswirkungen auf die Sozialversicherungspflicht von Geschäftsführern
767LH8, Urteils SG Landshut S 1 BA 23/23
In einem aufsehenerregenden Urteil entschied das Sozialgericht Landshut über die sozialversicherungsrechtliche Einordnung eines Gesellschafter-Geschäftsführers mit 50 % Beteiligung. Entdecken Sie, warum eine scheinbar gleichberechtigte Beteiligung nicht ausreicht, um als selbstständig zu gelten, und welche entscheidende Rolle die satzungsrechtlich festgelegten Entscheidungsbefugnisse und Sperrminoritäten spielen. Erfahren Sie, was dieses Urteil für Geschäftsführer und Unternehmen bedeutet.
Verspätete Offenlegung und Konkretisierung und ihre Folgen: BAG Urteil 9 AZR 204/23
Haben Sie sich jemals gefragt, welche rechtlichen Konsequenzen die Nichteinhaltung formaler Anforderungen bei der Arbeitnehmerüberlassung haben kann? Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat in seinem Urteil 9 AZR 204/23 klargestellt, dass ein formwirksamer Arbeitnehmerüberlassungsvertrag zum Zeitpunkt des Überlassungsbeginns unerlässlich ist. In diesem spannenden Fall führte die verspätete Erfüllung dieser Pflichten zur Feststellung eines Arbeitsverhältnisses zwischen dem Leiharbeitnehmer und der Entleiherin. Erfahren Sie, wie das BAG die Rechte von Leiharbeitnehmern stärkt und welche Auswirkungen dieses Urteil auf Arbeitgeber hat.
Anspruch von Leiharbeitnehmern auf Gleichbehandlung bei Arbeitsunfällen, EuGH Urteil C-649/22
Ein Leiharbeitnehmer erlitt einen schweren Arbeitsunfall und erhielt eine Entschädigung von 10.500 Euro. Doch war das gerecht? Laut Tarifvertrag des Transportsektors hätte ihm eine deutlich höhere Summe zugestanden. Der EuGH hat nun ein Urteil gefällt, das die Rechte von Leiharbeitnehmern in der gesamten EU stärken könnte. Erfahren Sie, wie dieses wegweisende Urteil nicht nur den Fall des Klägers betrifft, sondern auch die Zukunft der Leiharbeitsbranche maßgeblich beeinflussen kann. Tauchen Sie ein in die Details dieses Urteils und entdecken Sie die weitreichenden Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Gleichbehandlung im Arbeitsrecht.
Abweichung vom Equal Pay Grundsatz, BAG Urteil 5 AZR 143/19
Wie weit dürfen Tarifverträge vom Gleichstellungsprinzip abweichen? Ein aktuelles Urteil des Bundesarbeitsgerichts beleuchtet die rechtlichen Grenzen und bestätigt die Gültigkeit tariflicher Abweichungen vom "Equal Pay"-Grundsatz. Erfahren Sie, welche Schutzmechanismen für Leiharbeitnehmer greifen und warum das Gericht die Klage einer Leiharbeitnehmerin auf höhere Vergütung abwies. Ein spannender Einblick in die Welt der Arbeitsrechtsregelungen und deren Umsetzung in der Praxis. Weitere Details zum Urteil finden Sie hier.
Status eines GmbH Gesellschafter-Geschäftsführers, Urteil des LSG München vom 06.12.2023 – L 6 BA 97/21
Stellen Sie sich vor, Sie sind Geschäftsführer und halten 50% der Unternehmensanteile, doch plötzlich fordert die Deutsche Rentenversicherung eine saftige Nachzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen. Ein überraschendes Urteil des Landessozialgerichts München enthüllt, wie entscheidend die Eintragung im Handelsregister ist und zeigt die feine Linie zwischen abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit auf. Entdecken Sie, welche rechtlichen Fallstricke Sie vermeiden müssen, um sich nicht in ähnlichen Situationen wiederzufinden.
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Selbständige Bauarbeiter oder abhängig Beschäftigte? – LSG Urteil L 8 BA 51/20
Im vorliegenden Fall geht es um den Einsatz von selbständigen Bauarbeitern, die mit dem Kläger einen makellosen Vertrag abgeschlossen hatten. Die Deutsche Rentenversicherung stellte in einem Bescheid jedoch fest, dass die Bauarbeiter als sog. Scheinselbständige in einem Beschäftigungsverhältnis zum Kläger gestanden hätten. Aus diesem Grund verlangte sie vom Kläger die Zahlung von den Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von 103.624,46 €. Wie das LSG entschied, erfahren Sie hier.
Dienstleistungsvertrag versus Arbeitnehmerüberlassung, BAG Urteil – 9 AZR 278/22
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien darüber, ob zwischen ihnen infolge verdeckter Arbeitnehmerüberlassung ein Arbeitsverhältnis besteht. Der Kläger war seit Januar 2012 als Systemingenieur bei der Firma E GmbH angestellt und wurde bei der Beklagten, einem Unternehmen der Automobilindustrie, im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages eingesetzt. D
Der Kläger war jedoch der Ansicht, dass zwischen den Parteien ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen sei, weil er bei der Beklagten nicht aufgrund eines Dienstleistungsvertrags, sondern im Rahmen einer verdeckten Arbeitnehmerüberlassung eingesetzt worden sei. Hier erfahren Sie, ob eine Behauptung einer verdeckten Arbeitnehmerüberlassung seitens Arbeitnehmer für das Gericht ausreichend ist.
Arbeitnehmerstatus eines Mitglieds einer spirituellen Gemeinschaft? BAG - 9 AZR 253/22
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien über die Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns. Es handelt sich um eine Yoga-Gemeinschaft, die ihren Mitgliedern Unterkunft, Verpflegung, Kranken- und Taschengeld gewährt. Die Mitglieder sind außerdem gesetzlich kranken-, arbeitslosen-, renten- und pflegeversichert. Dafür müssen sie bestimmte Leistungen erbringen und dürfen keine weitere Nebentätigkeit bei Dritten ausüben. Aber darf ein Verein die zwingenden arbeitsrechtlichen Schutzbestimmungen umgehen? Die Antwort finden Sie hier.
Arbeitsvermittlung im Hafen versus Arbeitnehmerüberlassung, BAG Urteil – 9 AZR 476/21
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien über das Zustandekommen eines Arbeitsverhältnisses durch unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung gem. § 10 I 1 iVm § 9 I AÜG. Das BAG befasste sich mit der Frage, ob auf die Arbeitsvermittlung im Hafen Bremen auf der Grundlage des Gesetzes über die Schaffung eines besonderen Arbeitgebers für Hafenarbeiter die Vorschriften des AÜG Anwendung finden. Die Antwort finden Sie hier.
Dauerhafte Zurverfügungstellung eines Arbeitnehmers unter Beibehaltung seines ursprünglichen Arbeitsvertrags, EuGH Urteil C-427/21
Im vorliegenden Fall hatte ein Arbeitnehmer dem Übergang seines Arbeitsverhältnisses an einen Dritten widersprochen, sodass sein Arbeitsverhältnis mit seinem ursprünglichen Arbeitgeber fortbestand. Er wurde aber dauerhaft dem Dritten zur Verfügung gestellt und unterlag dem fachlichen und organisatorischen Weisungsrecht des Dritten. Der EuGH hatte zu entscheiden, ob eine solche dauerhafte Zurverfügungstellung in den Anwendungsbereich der Richtlinie über Leiharbeit fällt. Die Antwort finden Sie hier.
Befristeter Arbeitsvertrag nach Arbeitnehmerüberlassung im gleichen Betrieb, BAG - 7 AZR 224/22
Im vorliegenden Fall wurde der Zeitarbeiter nach einer Arbeitnehmerüberlassung beim Entleiher befristet angestellt. Mit Ablauf der Befristung endete das Arbeitsverhältnis. Der Zeitarbeiter war aber der Ansicht, dass die Befristung des Arbeitsvertrags unwirksam ist und sein Arbeitsverhältnis fortbestand. Das BAG befasste sich mit der Frage, wann die sachgrundlose Befristung eines Arbeitsvertrages unzulässig ist und ob, die Arbeitnehmerüberlassung als Vorbeschäftigung beim Entleiher zu betrachten ist.
Erstattung der Vermittlungsprovision im Falle der Kündigung eines Arbeitnehmers, BAG – 1 AZR 265/22
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien über die Erstattung einer Vermittlungsprovision. Ein Arbeitgeber verlangte von seinem Arbeitnehmer, der sein Arbeitsverhältnis während der Probezeit gekündigt hat, eine Vermittlungsprovision, die er an eine Vermittlungsfirma bezahlt hat. Hierfür wurde eine Klausel im Arbeitsvertrag vereinbart, wonach der Arbeitnehmer zur Erstattung der Vermittlungsprovision verpflichtet würde, wenn er sein Arbeitsverhältnis vor der im Arbeitsvertrag genannten Frist kündigen sollte. Wie das BAG in dieser Sache entschied, erfahren Sie hier.
Haftung eines Geschäftsführers für die Zahlung des Mindestlohns? – BAG – 8 AZR 120/22
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien darüber, ob Geschäftsführer einer GmbH einem Arbeitnehmer zum Schadensersatz wegen unterbliebener Vergütungszahlung in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns verpflichtet sind. In diesem Beitrag erfahren Sie, ob ein Arbeitnehmer gegen den Geschäftsführer einer GmbH, in der er tätig ist, einen Anspruch auf Schadenersatz wegen Nichtzahlung des gesetzlichen Mindestlohns hat.
LG Berlin: Wann haften Verleiher für ihr Personal?
Im vorliegenden Fall klagte eine Haftpflichtversicherung aufgrund eines Unfalls während eines Verleihs. Die Versicherung ist die Klägerin und hatte sich die Ansprüche ihrer Versicherungsnehmerin, der Entleiherin, abtreten lassen. Die Versicherungsnehmerin ist ein privates Eisenbahnverkehrsunternehmen mit einem Schwerpunkt im Transport von Kohle, Baustoffen und anderen Gütern. Am 27.04.2016 kam es zu einer Entgleisung eines Leerzuges.
Selbständige Rechtsanwälte oder abhängig Beschäftigte? BGH Urteil - 1 StR 188/22
Im vorliegenden Fall hatte der BGH zu entscheiden, ob Rechtsanwälte einer Kanzlei selbständig tätig oder abhängig beschäftigt waren. Hierzu brachte der BGH die Besonderheit der Abgrenzungsmerkmale für die Anwaltstätigkeit zum Ausdruck. Weitere Information zu diesem Urteil finden Sie hier.
Bindungswirkung einer vorläufig widerrufenen Entsendebescheinigung, EuGH C-410/21 u. C-661/21
Im vorliegenden Fall geht es um eine verbundene Rechtssache über zwei Geschäftsführer von zwei belgischen Transportgesellschaften, die jeweils eine slowakische und litauische Gesellschaft gegründet hatten und deren Arbeitnehmer mithilfe von Entsendebescheinigungen einsetzten. Die belgische Aufsichtsbehörde leitete gegen die Geschäftsführer Strafverfahren wegen der Hinterziehung von Sozialabgaben ein. Letztendlich kamen die Sachen zum EuGH, der darüber entschied, ob eine vorläufig widerrufene A1-Bescheinigung bindend ist. Des Weiteren befasste sich der EuGH mit der Frage, ob der Besitz einer Gemeinschaftslizenz eines Mitgliedstaates für Kraftverkehr einen unwiderlegbaren Beweis dafür darstellt, dass die Gesellschaft in diesem Mitgliedstaat ihren Sitz hat. Die Antwort finden Sie hier.
Berechnung der Höchstüberlassungsdauer, LAG Urteil 6 Sa 217/22
Im vorliegenden Fall streiten ein Leiharbeiter und sein Entleiher darüber, ob zwischen ihnen ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen ist. Das LAG befasste sich mit der Frage, wie die Höchstüberlassungsdauer berechnet wird und ob dafür tatsächliche Arbeitstage des Leiharbeiters im Betrieb des Entleihers relevant sind oder Zeiträume, die im Überlassungsvertrag genannt sind.
Eingeschränkter Geltungsbereich des Fremdpersonaleinsatzverbots auf Betriebe der Fleischwirtschaft? BFH VII B 9/22
Im vorliegenden Fall hatte der BFH zu entscheiden, ob die Zugehörigkeit eines Betriebs zur Fleischwirtschaft bedeutet, dass alle Tätigkeiten dieses Betriebs vom Fremdpersonaleinsatzverbot betroffen sind bzw. welche Tätigkeiten nicht der Fleischverarbeitung zugeordnet werden können. Die Antwort finden Sie hier.
Tarifverträge der Zeitarbeit weiter wirksam - BAG lässt Abweichung von Equal Pay zu
Im vorliegenden Fall geht es um die Höhe der Stundenvergütung einer Zeitarbeiterin, welche niedriger war, als die Stundenvergütung der Stammbelegschaft. Das BAG beschäftigte sich mit der Frage, ob die deutschen Tarifverträge wirksam vom Equal-Pay-Grundsatz abweichen konnten.
Zur Stundenvergütung im Werkvertrag für Handwerker, BGH Beschluss VII ZR 882/21
Im vorliegenden Fall geht es um die Vergütungsansprüche der Klägerin für Malerarbeiten. Hier erfahren Sie, warum der BGH die Sache an das Berufungsgericht zurückwies. Der BGH befasste sich außerdem mit der Frage, ob die Klägerin ihre Anspruchshöhe schlüssig dargelegt hat.
Abweichung von der gesetzlichen Höchstüberlassungsdauer - Tarifgebundenheit eines Leiharbeitnehmers? BAG Urteil 4 AZR 26/21
Im vorliegenden Fall hatte das BAG zu entscheiden, ob ein Leiharbeitnehmer tarifgebunden sein muss, damit eine tarifliche Abweichung von der Höchstüberlassungsdauer Anwendung findet. Des Weiteren erfahren Sie hier, ob ein Leiharbeitnehmer ein Arbeitsverhältnis mit seinem Entleiher begründen kann, wenn seine Überlassung nicht mehr als vorübergehend anzusehen ist.
Übernahme eines Leiharbeiters nach 48-monatiger Überlassungsdauer – BAG Urteil 9 AZR 486/21
Im vorliegenden Fall streiten die Parteien darüber, ob zwischen ihnen kraft Gesetzes ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen ist, weil der Entleiher den Leiharbeiter nicht vorübergehend beschäftigt hat. Der Leiharbeiter war beim Entleiher insgesamt 54 Monate eingesetzt. Ob der Einsatz trotzdem vorübergehen war und wann ein Leiharbeiter vom Entleiher in ein Arbeitsverhältnis zu übernehmen ist, erfahren Sie hier.
Zeitarbeiter können Urlaubsstunden bei der Berechnung von Mehrarbeitszuschlägen berücksichtigen, BAG - 10 AZR 210/19
Im vorliegenden Fall stritten die Partei um Mehrarbeitszuschläge in der Zeitarbeit. Das BAG hatte zu entscheiden, ob die Urlaubsstunden bei der Berechnung der Mehrarbeitszuschläge zu berücksichtigen sind. Die Antwort finden Sie hier.
Anwendung von sozialrechtlichen Vorschriften in Zeiten zwischen Überlassungen, EuGH Urteil C-713/20
Im vorliegenden Fall befasste sich der EuGH mit der Frage, welche nationalen sozialrechtlichen Vorschriften auf einen Zeitarbeiter während der Zeiträume zwischen Überlassungen Anwendung finden, wenn das Arbeitsverhältnis gemäß dem Leiharbeitsvertrag während dieser Zwischenzeiträume endet.
Unterrichtung des Betriebsrats über den Einsatz von Fremdpersonal, LAG Baden-Württemberg 4 TaBV 3/21
Im vorliegenden Fall stritten die Beteiligten darüber, ob und in welchem Umfang der Arbeitgeber verpflichtet ist, den Betriebsrat über Fremdpersonaleinsätze einzelner benannter und konzernverbundener Serviceunternehmen zu unterrichten. Wie das LAG entschieden hat, erfahren Sie hier.
Abgrenzung der Arbeitnehmerüberlassung von einem Werkvertrag bzw. Dienstvertrag, BAG Urteil 9 AZR 323/21
Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Einsatz eines Systemingenieurs bei einem Unternehmen der Automobilindustrie im Rahmen eines Dienstvertrages. Der Arbeitnehmer war aber der Ansicht, dass er diesem Unternehmen unerlaubt zur Arbeitsleistung überlassen wurde und deswegen mit ihm ein Arbeitsvertrag nach § 10 AÜG zustande gekommen sei. Warum das BAG über den Arbeitsvertrag nicht entscheiden konnte und die Sache an das Landesarbeitsgericht zurückgewiesen hatte, erfahren Sie hier.
Folgen des Fehlens von Entsendebescheinigungen beim fliegenden Personal, EuGH Urteil C-33/21
Im vorliegenden Fall handelt es sich um Rechtsstreitigkeiten zwischen der italienischen Staatlichen Unfallversicherungsanstalt bzw. der italienischen Staatlichen Sozialversicherungsanstalt und der in Irland ansässigen Ryanair DAC wegen deren Weigerung, ihr dem Flughafen Orio al Serio (Bergamo, Italien) zugewiesenes fliegendes Personal bei diesen Versicherungsanstalten zu versichern. Der EuGH hatte zu entscheiden, welche Rechtsvorschriften auf die Beschäftigten der Fluggesellschaft Anwendung finden, wenn sie keine Entsendebescheinigungen besitzen.
Leistungswille des Arbeitnehmers vs. Annahmeverzug des Arbeitgebers, BAG Urteil – 5 AZR 498/21
Im vorliegenden Fall stritten die Parteien über den Vergütungsanspruch wegen Annahmeverzugs in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns. Das BAG hatte zu entscheiden, ob der Vergütungsanspruch durch einen Tarifvertrag ausgeschlossen werden kann. Außerdem befasste sich das BAG mit der Frage, ob die fehlende Leitungswille des Arbeitnehmers den Arbeitgeber vom Annahmeverzug befreit.
Abweichung vom Equal-Pay-Grundsatz durch einen Tarifvertrag vs. Gesamtschutz von Leiharbeitern, EuGH Urteil – C-311/21
Im vorliegenden Fall geht es um die Abweichung vom Equal-Pay-Grundsatz durch einen Tarifvertrag. Der EuGH befasste sich mit dem Widerspruch zum allgemeinen Charakter von Art. 5 Abs. 3 der Richtlinie 2008/104, der zwar Ungleichbehandlungen in Bezug auf die wesentlichen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen zulässt, aber gleichwohl dazu verpflichtet, den Gesamtschutz von Leiharbeitern zu achten.
Heilung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrages? BAG Beschluss – 10 ABR 33/20
Im vorliegenden Fall handelt es sich um die Allgemeinverbindlichkeit eines Tarifvertrages. Das BAG befasste sich unter anderem mit der Frage, ob die Unwirksamkeit einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrages geheilt werden kann. Die Antwort finden Sie hier
Verjährung des Bußgelds für Nichtzahlung des gesetzlichen Mindestlohns, OLG Brandenburg, Urteil 1 OLG 53 Ss-OWi 255/21
Im vorliegenden Fall befasste sich das OLG mit der Frage, wann das Bußgeld wegen Nichtzahlung des gesetzlichen Mindestlohns verjährt und ob die geänderte Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs in Bezug auf den Verjährungsbeginn bei den Straftaten auf die Verjährung der Ordnungswidrigkeiten anzuwenden ist. Weitere Information finden Sie hier.
Verjährungsfrist für die Entlohnung von entsandten Arbeitnehmern, EuGH Urteil - C-219/20
Im vorliegenden Fall befasste sich der EuGH mit der Frage, ob eine nationale Regelung, die eine Verjährungsfrist von fünf Jahre für Verstöße gegen Verpflichtungen in Bezug auf die Entlohnung entsandter Arbeitnehmer vorsieht, mit dem Unionsrecht vereinbar ist. Die Antwort finden Sie hier.
Unverhältnismäßigkeit von Sanktionen bei Entsendungen, EuGH Urteil - C-205/20
Im vorliegenden Fall entsendete eine slowakische Gesellschaft Arbeitnehmer an eine österreichische GmbH. Im Rahmen einer von der österreichischen Bezirksverwaltungsbehörde durchgeführten Kontrolle wurde der slowakischen Gesellschaft aufgrund der Nichteinhaltung von mehreren Verpflichtungen eine Geldstrafe in Höhe von 54 000 Euro verhängt.
Der EuGH befasste sich mit dem Erfordernis der Verhältnismäßigkeit von Sanktionen. Vor allem wurde die Frage geklärt, ob die nationalen Regelungen die hohen Sanktionen beinhalten können und ob die nationalen Gerichte und Behörden unverhältnismäßige Sanktionen verhängen dürfen.
Unwirksamkeit eines im Ausland geschlossenen Leiharbeitsverhältnisses? – BAG Urteil vom 26. April 2022 – 9 AZR 228/21
Im vorliegenden Fall befasste sich das BAG mit der Frage über die Unwirksamkeit eines im Ausland geschlossenen Leiharbeitsverhältnisses aufgrund einer unerlaubten Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland. Ob ein Leiharbeitsverhältnis aus dem Ausland unwirksam wird, wenn ein Leiharbeiter ohne gültige Erlaubnis einem deutschen Entleiher überlassen wird, erfahren Sie hier.
Abweichung vom Grundsatz der Gleichstellung (Equal Pay) versus Gesamtschutz von Leiharbeitnehmern – Schlussanträge des Generalanwalts Collins vom 14.07.2022 in der Rechtssache C-311/21
In den Schlussanträgen in der Rechtsache C-311/21 äußert sich der Generalanwalt unter anderem darüber, unter welchen Voraussetzungen ein von den Sozialpartnern abgeschlossener Tarifvertrag vom Equal-Pay-Grundsatz von Leiharbeitnehmern abweichen kann und in welchem Verhältnis der Grundsatz der Gleichbehandlung zum Begriff des zu achtenden „Gesamtschutzes von Leiharbeitnehmern“ steht. Weitere Information hierzu finden Sie hier.
Zurückweisung der Verfassungsbeschwerden gegen das Fremdpersonalverbot in der Fleischindustrie, Beschluss des BVerfG - 1 BvR 2888/20…u.a.
Es handelt sich um ein verbundenes Verfahren von sechs Verfassungsbeschwerden. Die Kläger rügten mit ihren Verfassungsbeschwerden die Verletzung ihrer Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) durch das Fremdpersonalverbot in der Fleischwirtschaft auf Grund des Arbeitsschutz-kontrollgesetzes (GSA Fleisch). Zusätzlich wird im Rahmen einer Verfassungsbeschwerde auf eine Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (Art. 3 Abs. 1 GG) verwiesen.
Das BVerfG wies die Verfassungsbeschwerden zurück. Hier erfahren Sie warum.
Strafverteidigungskosten als Werbungskosten, Beschluss des BFH vom 31.03.2022 – VI B 88/21
Im vorliegenden Fall befasste sich der BFH mit der Frage, wann die Strafverteidigungskosten als Werbungskosten abziehbar sind. Der BFH erklärt in seinem Beschluss, ob Strafverteidigungskosten als Aufwendungskosten abgezogen werden, wenn strafbare Handlungen nicht nur berufliche Tätigkeit, sondern auch private Gründe.
Selbstständige Tätigkeit oder abhängige Beschäftigung eines Schweißers?
Beschluss des LSG Sachsen - L 2 BA 19/21 B ER
Im vorliegenden Fall handelt es sich um den selbstständigen Einsatz eines Schweißers. Die Deutsche Rentenversicherung war jedoch der Ansicht, dass der Schweißer abhängig beschäftigt war und forderte aufgrund der Versicherungspflicht in einem Bescheid die Nachforderung von den Sozialversicherungsbeiträgen. Die Beschwerdeführerin versucht gegen den Bescheid der Deutschen Rentenversicherung, der die Versicherungspflicht feststellt, mittels der aufschiebende Wirkung vorzugehen. Aber ist dies möglich?